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Was kostet eine Stunde 3D-Druck?

Damian Rupp 21.7.2025 • Lesezeit: 2 min
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Gute Einkäufer kennen die Kosten ihrer Lieferanten – schlechte Einkäufer lernen sie kennen.
Ein Zitat, das auf den Punkt bringt, warum Transparenz in der Fertigungskostenkalkulation so wichtig ist – gerade bei innovativen Technologien wie dem industriellen 3D-Druck.


Der wahre Preis einer Druckstunde

Wenn über 3D-Druck gesprochen wird, landen wir oft schnell bei Stückpreisen – aber die Grundlage dieser Preise sind Stundensätze. Und diese ergeben sich im Wesentlichen aus zwei Faktoren:

  • den Investitionskosten für die Maschine

  • und ihrer tatsächlichen Auslastung im Jahr

Das Prinzip ist einfach: Je mehr Stunden eine Maschine sinnvoll ausgelastet ist, desto niedriger wird ihr Stundensatz – und desto effizienter kann ein Lieferant produzieren.


Was kostet eine 3D-Druckanlage?

Professionelle 3D-Drucksysteme für die industrielle Fertigung sind technisch anspruchsvoll – und entsprechend hochpreisig.
Eine Pulverbett-Anlage, wie sie bei uns für Kunststoff oder Metall zum Einsatz kommt, liegt in der Anschaffung bei etwa 180.000 bis 300.000 €. Dazu kommen Betriebskosten, Software, Wartung und Personal.

Im Vergleich zu klassischen 5-Achs-CNC-Zentren ist das überraschend wirtschaftlich – vorausgesetzt, die Anlage läuft.


Theoretisch 24/7 – praktisch mit 20 % Pause

Ein großer Vorteil moderner 3D-Drucksysteme: Sie könnten theoretisch rund um die Uhr laufen.
Realistisch kalkuliert man jedoch mit ca. 20 % Downtime für Wartung, Rüstzeiten und Reinigungsprozesse. Daraus ergeben sich etwa 6.451 produktive Stunden im Jahr – eine solide Grundlage zur Stundensatzkalkulation.

Fällt die Auslastung jedoch deutlich geringer aus, steigen die Kosten je Stunde – und damit auch Ihre Stückpreise.


Realistische Stundensätze im 3D-Druck

Auf Basis dieser Parameter ergibt sich ein marktgerechter Stundensatz von etwa:

👉 20 bis 50 € pro Druckstunde,
abhängig von Technologie, Material, Maschinengröße und Auslastung.

Ein günstiger Stundensatz bedeutet also nicht automatisch billig – sondern vor allem effizient kalkuliert und professionell betrieben.


Fazit: Preisbewusstsein ist kein Kostendruck

Wer den Stundensatz kennt, kann besser vergleichen, realistischer kalkulieren und fair einkaufen.
3D-Druck ist dann wirtschaftlich, wenn Prozesse sauber aufgesetzt sind und Maschinen gut ausgelastet laufen.

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Projekt in dieses Kalkulationsraster passt, sprechen Sie uns einfach an – wir rechnen es gemeinsam durch.

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Geschrieben von Damian Rupp

Veröffentlicht am: 21.7.2025
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Ich bin Gründer, Unternehmer und in Anbetracht der Anzahl meiner Projekte offensichtlich sehr begeisterungsfähig für neue Ideen.

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