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Mein Besitz und das Müssen

Lali Sana 14.9.2024 • Lesezeit: 3 min
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Dieser Eintrag könnte für dich interessant sein, wenn du viel über dein Leben nachdenkst oder in deinem aktuellen Beruf unzufrieden bist.

Seit einigen Jahren lebe ich, im Vergleich zu meinem früheren Ich, minimalistischer. Es war ein heißer Sommertag und ich wollte einfach nichts mehr besitzen. Mein Job im Design hatte mich ausgebrannt und ich hatte nichts mehr von den Dingen, die ich mir anschaffte, da ich ständig müde und verspannt war. Hallo, Büroleben. Da muss ich durch, dachte ich. Anderen geht es viel schlechter, nicht meckern. Überall machen sich die Leute die Knochen kaputt! Aber weißt du was? Den anderen geht es nicht besser, wenn es dir schlecht geht.

Also gut. Ich habe ständig irgendwas gekauft. Meine Gedanken kreisten sich um Sachen, die ich anscheinend benötigte und Sachen, die ich bereits besaß. Ich hatte keine Kapazitäten für mich selbst und habe nichts hinterfragt.

Mir war das irgendwann alles zu viel und ich habe Sachen verkauft, gespendet oder weggeworfen. Und das behalten, was ich wirklich brauchte und wollte. Nach einigen Wochen hatte ich den Raum mich mit mir selbst zu beschäftigen. Gefällt mir mein Job überhaupt noch? Welche Personen möchte ich mal wieder sehen? Was ist mir in meinem Leben wichtig? Davor habe ich es mir einfach gemacht und eine Lebensvorlage übernommen. Ich sollte Karriere machen und viel Geld verdienen, da das Leben eh Müll ist (wegen der Rente) und es nur darum geht sich ein Haus mit Potenzial (eine überteuerte Bruchbude) kaufen zu können. Ganz oft in den Urlaub fliegen. Wie damals eben. Als wohl alles besser war. Doch diese Vorlage ist für mich ein Albtraum. Zum Glück habe ich mich mal damit auseinander gesetzt.

Mir begegnete im Internet ein Titel, der mich angesprochen hat. Ich weiß nicht, was der Inhalt des Buches ist und will es nicht lesen. Der Titel lautet Life after tech. Und ich dachte: Stimmt, was ist danach? Kann ich überhaupt was anderes? Bin ich echt nur mein Beruf?

Dann wurde ich wütend auf das hier: Du musst deinen unbefristeten Job behalten. Wer sagt das? Du musst später eine Familie gründen. Wer sagt das? Ich möchte nicht. Du musst, du musst, du musst... Und erneut: Wer hat das gesagt? Ich habe keinen Namen. Diese Person gibt es nicht. Verrückt, wie manchmal wichtige Lebensentscheidungen getroffen werden. Von etwas Unsichtbarem. Ein Geist? Übrigens war ich diese Woche in Beetlejuice Beetlejuice. Der Film hat mir gefallen, da er so ulkig ist.

Ich nehme viel mehr Möglichkeiten als damals wahr. Sie sind immer da gewesen und ich wollte sie nicht sehen. Ich wollte meinen Besitz nicht verlieren. Er gehörte mir oder mir sollten in Zukunft Dinge gehören. Wie traurig und ironisch. Der Besitz besitzte mich. Mit einem Licht am Ende des Tunnels mache ich weiter.

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Geschrieben von Lali Sana

Veröffentlicht am: 14.9.2024
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Taylor Swift singt über ihr Leben und da ich nicht gut singen kann, schreibe ich über meins.

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