Fushimi Inari Schrein Kyoto
Kyoto leidet unter dem Venedig Syndrom. Die Stadt ist einmal zu oft als Must-See und Geheimtipp in den Reiseführern aufgetaucht. Dazu zieht das Meiko / Geisha Viertel Neugierige aus aller Welt an. Das Resultat: 365 Tage im Jahr quetschen sich zu viele Touristen "Rüssel-an-Schwanz" durch zu enge Strassen auf der Suche nach dem schönsten Foto, das vorher bestimmt noch keiner gemacht hat. Wer sich einmal elegant fühlen möchte, kann sich für viel Geld in einen Hakata (traditionelle jap. Kleidung, nicht Kimono) schnüren und frisieren lassen. Wir schenken uns auf Anraten meiner Schwägerin diesen ganzen Teil, auch weil es heute 30 Grad sind, und fahren direkt zum Schrein. Auch hier ist es brechend voll aber um zu den berühmten roten Toren zu gelangen muss man viele Treppenstufen überwinden. Beim 1. Plateau trennt sich die Spreu vom Weizen und es wird leerer. Auch hier müssen wir wieder Slalom an den ganzen Selfie Stativen laufen - so langsam geht mir die Selfie Mania auf die Nerven. Der Anblick aber ist fantastisch. Ein langer Gang roter Tore ("tori") breitet sich vor uns aus. Jedes Tor ist eine Spende an den Schrein. Wir laufen den Gang in Ruhe ab und dann gelingt mir sogar ein Foto von einem leeren Gang, als wären wir die einzigen hier. Bis wir von einer sehr lauten chinesischen Reisetruppe buchstäblich über den Haufen gerannt werden. Eine gelangweilte Reiseleiterin leiert ihre Erklärungen runter und die ca. 20 Teilnehmer folgen ihr. Wir schlendern langsam hinter der Lawine her. Da die Schreine allesamt für ihre Finanzierung selbst zuständig sind (so etwas wie Kirchensteuer gibt es nicht), gibt es sehr viele Souvenir Geschäfte und Imbissbuden am Fuße des Schreins. Wir halten den Ausflug kürzer als geplant - 2 Babies in Tragen und ein Kleinkind bei 30 Grad macht uns dann doch etwas zu schaffen. Im sauberen, klimatisierten Zug fahren wir pünktlich zurück - ein Traum für uns DB geplagte. Aber davon erzähle ich ein anderes Mal.

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Melde dich an um deine Gedanken zu teilen.Geschrieben von Natascha Bachmann
Veröffentlicht am: 19.5.2025Profil ansehen
Working Mum von zwei Kindern. Ich lebe mit meinem Mann und unseren zwei Kindern in Münster.
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Fukuoka Teil I
Mit der U-bahn geht es zu unserer modernen Unterkunft. Dank unserer Schwägerin wohnen wir sehr geräumig und zentral zu einem günstigen Preis. Es fühlt sich fast ein bisschen wie nach Hause kommen an. Wie überall, ist auch diese Ferienwohnung voll ausgestattet mit Waschmaschine, Waschpulver, Geschirr etc. Wir waschen erstmal unsere Sachen durch und plündern wieder einmal die leckeren Onigiri aus dem nächsten Konbini. Es gibt auch eine Einkaufstraße in der Nähe mit vielen kleinen Garküchen, wo besonders die Anwohner und Schüler:innen der umliegenden Schulen essen. Da wir in einem ganz normalen Wohnviertel wohnen, sind die Preise nicht durch Touristen verdorben. Dennoch: Lebensmittel und Lebenshaltungskosten generell sind teuer. Nur weil der Yen gerade sehr günstig für uns steht, sind die Kosten ungefähr gleich wie in Münster.
31.5.2025 • Lesezeit: 2 min
Mit dem Schinkansen nach Fukuoka
Es ist für uns Deutsche kaum zu glauben. Es gibt Schienennetze in der Welt, die nicht marode sind. Es gibt Züge, die pünktlich sind und auch noch bezahlbar. Wir legen die 900 km von Osaka nach Fukuoka mit dem Schinkansen in 2 Std. zurück. Ohne Verspätung. Der Zug sieht aus, als wäre er gerade erst ausgeliefert worden, ist aber schon mehrere Jahre alt. Selbstverständlich gibt es zum Ticket eine Sitzplatzreservierung inklusive. Die Sitzplätze sind geräumig und großzügig. Jedes Mal, wenn ein Zugbegleiter das Abteil betritt, verbeugt er sich vor den Reisenden. Das Ticket hat umgerechnet 100€ für 2 Erwachsene gekostet - Kinder fahren umsonst mit. Wir haben ein wenig Tränen in den Augen und widerstehen der Versuchung, den Zugbegleiter zum Abschied zu umarmen. Und wieder einmal stellen wir uns die Frage, warum es in Deutschland nicht möglich ist, eine intakte Infrastruktur zu pflegen. Dass die Bahnhöfe sauber, gepflegt und modern sind und über funktionierende Aufzüge (Plural!!!) verfügen, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Auch dieses Mal staune ich wieder, dass auf dem Bahnsteig genau angezeigt wird, wo welches Abteil halten wird. Kein lustiges "heute-mit-geänderter-Wagenreihung-aber keiner-weiß-wie-herum" Waggon Roulette wie in Deutschland. Auf ihre Schinkansenflotte sind die Japaner ein bisschen stolz. Ganz besonders aber auf den "Hello Kitty" Schinkansen. Wenn der einen Bahnhof ansteuert, zücken alle ihre Kameras. Wir haben Glück: Während wir auf unseren Zug warten, rollt auf dem Gleis gegenüber der Hello Kitty Zug ein. Es entsteht ein Tummult, als wäre soeben ein Celebrity gesichtet worden. Wir mischen uns unter die Spontan-Paparazzi und machen Selfies ganz nach japanischer Manier bevor wir in unseren Zug einsteigen - unserer nächsten Etappe entgegen: Fukuoka.

27.5.2025 • Lesezeit: 2 min

Namba Yasaka Schrein
Mitten in einem der vielen wuseöogen Viertel liegt in einer Nebenstraße der Schrein. Auf einmal sind die lauten Straßengeräusche verstummt, Vögel zwitschern und es ist ruhig. Das hat mich schon bei meinen ersten beiden Japan Reisen fasziniert. Mitten in der Szadt tauchen diese Oasen der Ruhe auf. Dieser Schrein ist ungewöhnlich. Sein Eingang ist das geöffnete Maul einer Gottheit. Mein Bruder erklärt mir, dass im shintoistischen Glauben der einzige Moment um zu den Göttern zu gelangen, der zwischen Ein- und Ausatmen ist. Also eigentlich unmöglich, denn zwischen dem Einatmen und Ausatmen liegt keine Pause. Ich bin mir nicht sicher, ob das nun tröstlich sein soll, dass also das Paradies per se unerreichbar ist, es also nicht in meiner Macht steht und ich es daher auch gar nicht erst versuchen brauche. Oder ist es eher wie dem Esel die Möhre vor die Nase zu halten? Ich komme zu keinem finalen Ergebnis denn ich werde unsanft aus meinen Meditationen von einer Influencerin gerissen, die mich mit ihrem Selfie Stativ(!) - Sticks sind Schnee von gestern liebe Babyboomer und Millenials - anrempelt. Routiniert ohne einen Blick für die Umgebung bringt sie sich vor dem Eingang in Position, schießt eine 10er Serie Selfies und wirft sich in unterschiedliche Posen. Das ganze Spektakel wiederholt sich drei Mal bis endlich die richtige Aufnahme im Kasten ist. Ohne den Schrein noch eines Blickes zu würdigen wird alles wieder zusammen gepackt, Foto hochgeladen, ab zum nächsten Monument.

20.5.2025 • Lesezeit: 2 min

Konichiwa Osaka
Wir stärken uns erstmal mit Onigiri (Reisdreiecke mit Füllung), dazu eisgekühlter Kaffee. Dann geht es mit dem Zug zur Ferienwohnung. Der Flughafen liegt auf einer ausgelagerten Insel. Von dort sind wir in ca. 40 min im Zentrum. Die Ferienwohnung liegt direkt am Tsutenkako-Turm - dem Wahrzeichen von Osaka - und dem Ausgehviertel Shinsakai. Unsere Unterkunft verfügt über 3 Schlafzimmer: Ein klassisches Zimmer mit Tatami Matten auf dem Fußboden, das zweite Zimmer ist mit einem halbhohen Futon Bett ausgestattet und das dritte Zimmer verfügt über ein Boxspringbett. Ich richte mich mit den Kindern auf dem Futon ein. Mein Bruder schläft mit Frau und Kind auf den Tatami Matten - ehrlich eher etwas für Fortgeschrittene. Mein Mann zieht das Boxspringbett vor.

18.5.2025 • Lesezeit: 2 min

Deutsche Sushi schmecken nicht!
Zu der Erkenntnis kommen wir jedenfalls nach dem ersten Sushi Mahl in Japan. Was wir sonst noch so erlebt haben findet ihr hier in Bachmanns Reiseblog.

16.5.2025 • Lesezeit: 5 min

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