Alternsforschung auf Deutsch: vergessene Schriften, die nicht online verfügbar sind. Einführung.


Hier sitze ich nun … in der größten, akademischsten und ältesten Forschungsbibliothek des Freistaates Thüringen. Warum? Weil ich in meiner Heimatstadt Charkiw, die derzeit jeden Moment angegriffen wird, der zweitgrößten Stadt der Ukraine und der drittwichtigsten Stadt der Sowjetunion und ehemaligen Hauptstadt der Ukraine, in der größten wissenschaftlichen Bibliothek dort gelernt habe, dass ich, wenn ich eines der ersten jemals gedruckten Bücher (dank des deutschen Erfinders Johannes Gutenberg in Mainz) persönlich in der Hand halten und lesen möchte, zuerst einen Doktortitel erwerben muss.
Und hier bin ich nun auf meinem Weg mit dem Zeit-Raum-Zug, der rückwärts „fährt“ ... ausgehend von Mainz, der Stadt meiner Forschungsanfänge in Deutschland im Jahr 2014, durch das langsame Kennenlernen Deutschlands, nicht nur der Schönheit seiner Landschaft, sondern auch durch das Eintauchen in die Schönheit des historischen Kontexts und das Erkennen all dessen um uns herum ... Ich verdanke dies den Menschen vor Ort, die diese Weisheit und Liebe mit mir geteilt haben.

Inspiriert von der Idee und dem Projekt „Дім Звукозапису” (auf Ukrainisch, auf Deutsch "Haus für Tonaufnahmen") der bekannten ukrainischen Sängerin Tina Karol, das sich den zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Liedern widmet, beginne ich meine Reise in die Vergangenheit, die hier in Deutschland zu finden ist. Meine kleine Untersuchung. Derzeit ist es ein weltweit heiß diskutiertes Thema: gesundes Altern, Verlängerung der Lebenserwartung, unser menschliches Streben nach dem Jungbrunnen, das bis zu den Alchemisten zurückreicht. Doch wie Madonna zusammen mit Quavo in „Future” singt:
„Nicht jeder kommt in die Zukunft,
Nicht jeder lernt aus der Vergangenheit
Nicht jeder kann in die Zukunft kommen
Nicht jeder, der hier ist, wird bleiben”.

Und der bei jungen Generationen beliebte deutsche Rapper Apache 207 bringt in seiner neuesten Single die hässliche Wahrheit auf den Punkt:
„Ich erzähl’ mein'n Enkeln später, dass es niemand Stärkeren als mich gab
Denn genauso hat es mir mein Opa damals auch schon von sich gesagt
Jeder tut, was er kann
Mann tut, was Mann muss
Mit so viel Kraft in den Arm'n
Und so viel Luft in der Brust
Niemand hat mich gefragt, aber das ist egal, ich tu' alles für uns
Jeder tut, was er kann, aber was tut ein Mann? Oh, Mann tut, was Mann muss” {Songtexte stammen von https://genius.com/ }. "Mann muss" ist der Hardcore-Stall Ausdruck, den ich hier in Deutschland gelernt habe.
Ich habe in zwei bedeutenden Forschungsinstituten für Altersforschung in Deutschland gearbeitet, dem Besten aus zwei Welten: bei der Max-Planck-Gesellschaft in Köln und bei der Leibniz-Gemeinschaft in Jena, historisch gesehen dem ersten. Das Interesse an diesem Thema ist jedoch älter als wir alle, und ich bin besorgt über die derzeitige Tendenz zu schnellen Veröffentlichungen, die außer den Lesern hochspezialisierter Fachzeitschriften kaum die Öffentlichkeit erreichen. Darüber hinaus sind wir in der modernen digitalen Welt auf die verfügbaren Online-Referenzen und Literaturrecherchen angewiesen, um „weiter zu sehen, indem wir auf den Schultern von Riesen stehen“ (Sir Isaac Newton). Und einige Publikationen sind nur noch in Archiven zu finden: DDR, eine andere Epoche, eine andere Denkweise, aber was ist, wenn es eine Wissenslücke gibt, wie wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verbesserung des medizinischen und sozialen Sektors für die allgemeine öffentliche Gesundheit umgesetzt werden können?
Hier ist also ... meine erste échelon (auf Französisch, auf Deutsch "Leiter"): Zeitschrift für Alternsforschung, Organ der Gesellschaft für Gerontologie der DDR in der International Association of Gerontology. Vor 40 Jahren.
Los geht's ... es ist gerade einmal 1985!

Kommentare
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Geschrieben von Tetiana Poliezhaieva
Veröffentlicht am: 18.8.2025Profil ansehen
Internationaler Bewohnerin: geboren und aufgewachsen mit einer Leidenschaft für Interdisziplinarität, Biologie und Wissenschaft, ausgebildet als Biochemikerin, im Ausland als Doktor/Wissenschaftler aufgewachsen, mit Schwerpunkt auf gesundes Altern, und hat es auf sieben Kontinente geschafft.
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Im Jahr 1985 veröffentlichte die Zeitschrift für Alternsforschung in deutscher, englischer und französischer Sprache besonders interessante Erkenntnisse:

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